Kategorie: Saison 2025

Dodgers vs. Phillies – NLDS Series Recap

#3 Los Angeles Dodgers (93-69) vs. # 2 Philadelphia Phillies (96-66)

NLDS1

Game 1: 5-3
Game 2: 4-3
Game 3: 2-8
Game 4: 2-1

Los Angeles Dodgers advance to NLCS

Dieser Serie wird man in Philadelphia noch lange hinterhertrauern. Spiel 1 startete optimal: Gegen Shohei Ohtani konnte man durch ein Triple von JT Realmuto früh scoren und mit 3-0 in Führung gehen.

Auf der anderen Seite dominierte Christopher Sanchez das Lineup der Dodgers nach belieben. Im 6. Inning ließ er aber mit zwei Aus einen Walk zu, anschließend gelang Tommy Edman ein Hit und Kiké Hernandez brachte beide Läufer mit einem Double nach Hause. Manager Rob Thomson brachte den 40-jährigen David Robertson, dem man sofort anmerkte, dass ihm heute sein Stuff fehlte. Zwar gelang ihm mit Glück das dritte Aus in dem Inning, aber im folgenden Abschnitt ließ er einen Hit zu, bevor er den nächsten Batter abwarf. Matt Strahm kam für ihn in die Partie und konnte gegen Shohei Ohtani und Mookie Betts zwei Aus holen, bevor Theoscar Hernández einen 3 Run Homerun schlug.

Philadelphia konnte im 8. Inning die Bases laden und hatte im 9. Inning nach einem Double von Max Kepler einen Läufer auf dritter Base, konnte aber nicht den nötigen Kontakt machen, um die Runner nach Hause zu bringen.

Spiel 2 war bis in das 7. Inning ausgeglichen, ehe die Dodgers die Führung erzielen konnten. Beim Schlag von Kike Hernandéz brach sein Bat, was für einen langsamen Groundball sorgte, der den Läufer von dritter Base mit einem knappen Play an Homeplate scorte. Basehits von Will Smith und Shohei Ohtani mit zwei Aus brachten weitere Runs nach Hause, sodass die Dodgers mit 4-0 in Führung gingen. Philadelphia hatte mittlerweile aber den Schwachpunkt der Dodgers erreicht, nämlich den Bullpen. Max Kepler verkürzte nach seinem Triple mit 4-1 im 8. Inning und im letzten Schlagdurchgang gelangen Bohm und Realmuto auf Base, die von Castellanos heimgebracht wurden.

Philadelphia verkürzte somit auf 3-4 und hatte den ausgleichenden Run auf zweiter Base mit 0 Aus. Dave Roberts brachte einen neuen Reliever auf den Mound und Rob Thomson entschied sich zu einem Bunt, über den wahrscheinlich noch viele Jahre geredet werden wird, denn die Dodgers spielten Castellanos mit einem perfekten „Wheel Play“ aus, bei dem der Shortstop die dritte Base covert, während der 3rd Baseman den Ball fieldet.

Harrison Bader kam anschließend als Pinch Hitter in die Partie und schlug einen Hit, der den Phillies aber nichts mehr brachte, da sie nur noch einen Läufer auf der ersten Base hatten. Das letzte At Bat der Partie mit Runnern auf erster und dritter Base war ein Groundball zu Tommy Edman, der sich bei Freddie Freeman bedanken durfte, dass sein Name nicht in die Reihe an spielentscheidenden Errors in der Postseason aufgenommen wird.

Die Phillies standen mit dem Rücken zur Wand, aber in Spiel 3 konnten sie etwas überraschend drei Runs gegen Yamamoto auflegen. Mit einem 1-3 Rückstand kam Clayton Kershaw für die Dodgers als Reliever in die Partie und starb einen qualvollen Tod auf dem Mound: Fünf Runs ließ der zukünftige Hall of Famer zu, ein trauriger Abgang einer Legende in seinem möglicherweise letzten Postseason Auftritt, aber auch sinnbildlich für seine Karriere, die immer wieder von Meltdowns in den Playoffs durchzogen war.

Das vierte Spiel in dieser Serie war ein Pitcherduell feinster Güte. Christopher Sanchez und Tyler Glasnow waren nicht schlagbar und so fanden sich beide Teams beim Stand von 0-0 im 7. Inning wieder. Hier führte ein Error beim Double Play dazu, dass Max Kepler auf der zweiten Base landete: Beim Wurf auf die erste Base konnte der Pitcher den Ball nicht fangen und dieser landete anschließend im Dugout. Diesen kleinen Fehler nutzte Castellanos zur Führung aus.

Mit dieser knappen Führung gingen die Phillies in den Schlagabschnitt der Dodgers, bei dem LA die erste und zweite Base besetzen konnte. Der Tag von Christopher Sanchez war vorbei und der Closer Jhoan Duran kam rein. Ein Groundout brachte die Läufer auf zweite und dritte Base. Mit zwei Aus und der ersten Base offen entschied sich Thomson dafür, den in dieser Serie kaltgestellten Shohei Ohtani Intentional zu Walken. Mookie Betts bestrafte dies mit einem Bases Loaded Walk.

Die beiden Offensiven bekleckerten sich anschließend nicht mit Ruhm und durch viele schnelle Aus ging das Spiel ins 11. Inning. Hier konnten die Dodgers mit zwei Aus die Bases laden, ehe sich Orion Kerkering in Panik einen verhängnisvollen Fehler leistete, der die Saison der Phillies beendete.


Meine Gedanken

  • Man sagt, dass der Unterschied zwischen einem starken und einem durchschnittlichen Manager marginal ist, der Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem schlechten Manager aber groß. In diesem Fall war Rob Thomson ein schlechter Manager und die Niederlage in dieser Serie geht auf sein Konto. Das fängt in Spiel 1 an, bei dem er David Robertson als Reliever bringt und drauflässt, obwohl sehr schnell klar war, dass Robertson an diesem Tag keinerlei Kontrolle über seine Pitches hatte. Das geht weiter mit dem sturen Abspulen von Lefty/Righty Matchups ohne Sinn und Gespür für das Spiel und die Situation. Dazu hat er erst im letzten Spiel begriffen, dass man seinen Closer auch als Stopper einsetzen kann, so wie es die Cubs beispielsweise auch mit Palencia machen. Duran im 9. Inning zu bringen hat wenig Wert, wenn der Bullpen die Führung direkt vorher verspielt hat.

  • Die große Kontroverse war der Bunt in Spiel 3 im 9. Inning mit 0 Aus. Die Dodgers spielen das Wheel Play zur Perfektion aus, aber die Frage muss erlaubt sein, wieso man hier buntet. Ja, das Matchup mit Stott gegen Vesia war nicht gut, aber Castellanos ist ein schlechter Baserunner, der die Fundamentals bei diesem Bunt nicht abgerufen hat und viel zu viel Zeit gebraucht hat, um zur dritten Base zu rennen. Der Bunt war dann auch noch schlecht ausgeführt. Auch die analytischen Zahlen sagen, dass ein Runner auf 2 mit 0 Aus besser ist, als ein Runner auf 3 mit 1 Aus, zumal die Phillies hier noch die Chance auf einen Sieg gehabt hätten, aber ausschließlich auf den Ausgleich gespielt haben. Let him Swing!

  • Ganz bitter für Philadelphia war die Verletzung von Harrison Bader, der mit einer Zerrung nur als Pinch Hitter zur Verfügung stand und sofort wieder ausgewechselt werden musste, wenn er es auf Base geschafft hatte. Dadurch musste Philadelphia mit Brandon Marsh spielen, der eine katastrophale Serie spielte und nur einen einzigen Hit verzeichnen konnte – genau so viele wie Bader in seinen zwei Gelegenheiten als Pinch Hitter. Besonders bei seinem At Bat gegen Tyler Glasnow im 6. Inning von Spiel 4 weiß ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Er bekommt drei Curveballs in den Dreck, schwingt nach Zweien davon, nur um dann einen Fastball in die Mitte zum Strike Three anzugucken.

  • Kein Team war so gut gewappnet für die Dodgers wie Philadelphia. Die Phillies hatten mit ihren drei Lefty Starting Pitchern das perfekte Matchup für Othani, der in dieser Serie bei 18 At Bats nur einen Hit bei 9 Strikeouts landen konnte. Es ist aber auch eine Machtdemonstration der Dodgers, wenn dein bester Spieler ausgeschaltet wird und das Team die Spiele trotzdem gewinnt. Wie so oft sind es nicht die Stars bei LA, die die Spiele entscheiden, sondern die Rollenspieler die in der Postseason immer und immer wieder die Spiele reißen. Kiké Hernandez, Teoscar Hernández, Tommy Edman, Max Muncy, irgendeiner schafft es immer, den entscheidenden Hit zu setzen.

  • Philadelphia war in jeder traditionellen Schlagkategorie vorne: Hits (29:28), Doubles (7:3), Triples (2:1), Homeruns (3:2), Walks (17:12), Strikeouts (38:41). Über die drei Niederlagen hinweg waren es zusammengezählt 4 Runs, die den Unterschied ausmachten. Die Serie hätte es gut und gerne auch hergegeben, dass die Phillies LA sweepen. Am Ende schaffte man es aber zu selten, Runner in Scoring Positions auch nach Hause zu bringen. Turner, Schwarber und Harper blieben in den Niederlagen bei 3 von 35.

  • zu guter Letzt hatten die Phillies auch noch Pech mit dem Plate Umpire. Die Niederlage in Spiel 1 wird eingeleitet, weil der Leadoff Batter im 7. Inning beim Count von 2-2 einen Pitch der die Zone streift als Ball gecallt bekommt und anschließend auf Base kommt. Im entscheidenden Spiel 5 schaut sich Alex Call beim Count von 2-2 einen Pitch an und bekommt einen Ball anstelle eines dritten Strikes. Am Ende kriegt er den Walk und ist der Run, der durch den Bases Loaded Walk von Mookie Betts den Ausgleich im Spiel bedeutet.

  • Sowohl Catcher als auch Pitcher waren sich zu 100% sicher und selbst der Home Plate Umpire hat sich später bei Sanchez entschuldigt, dass er den Strike Call verpasst hat. Es gibt natürlich dutzende sportliche Gründe weshalb die Phillies ausgeschieden sind, aber es passt ins Bild, dass sie in den entscheidenden Situationen auch kein Glück mit den Umpiren hatten.

  • Damit beginnt eine spannende Offseason in der Stadt der brüderlichen Liebe. Catcher JT Realmuto (34) und Kyle Schwarber (32) werden Free Agents. Realmuto hat dieses Jahr erstmals Zeichen des Alters gezeigt, ist aber eigentlich für die Phillies unverzichtbar. Schwarber sammelte 56 Homeruns und wird einen großen Markt haben. Mit Starter Ranger Suarez wird ein weiterer wichtiger Spieler Free Agent. Gleichzeitig zahlt man aber hohe Gehälter an Spieler, die der Leistung nicht mehr gerecht werden. Aaron Nola sieht aus als wäre er done, verdient aber noch über $120M über die nächsten 5 Jahre. Zack Wheeler kriegt pro Jahr $42M, muss mit 35 aber erstmal von einer Venenkomprimierung am Schlüsselbein zurückkämpfen, die sein Jahr beendete. Nick Castellanos ($20M) und Taijuan Walker ($18M) sind faktisch Kaderleichen, auf die man nicht mehr bauen kann. Es fühlt sich im Moment so an, als ob es das letzte Jahr gewesen ist, in welchem die Phillies als echter Contender ins Rennen gegangen sind.

Tigers vs. Mariners – ALDS Series Recap

#6 Detroit Tigers (87-75) vs. #2 Seattle Mariners (90-72)

NLCS2

Game 1: 3-2 (11. Inning)
Game 2: 2-3
Game 3: 4-8
Game 4: 9-3
Game 5: 2-3 (15. Inning)

Seattle Mariners advance to the ALCS

Schon das erste Spiel der Serie war ein Vorbote für das dramatische Ende dieses Best of 5. Beide Teams setzten 15 Pitcher ein, bis Zach McKinstry das Spiel mit einem Basehit im 11. Inning entscheidend in Richtung Detroit lenkte.

Detroit hatte mit Tarik Skubal in Spiel 2 exzellente Aussichten den zweiten Sieg der Serie zu holen, aber Jorge Polanco hatte etwas dagegen: Im vierten und im sechsten Inning schlug der 2nd Baseman der Mariners gleich zwei single Homeruns gegen das Ass der Tigers und brachte die Mariners mit 2-0 in Führung.

Im Basketball gab es Anfang der 2010er die Memphis Grizzlies, die irgendwann den Spitznamen „Grit n’ Grind Grizzlies“ bekamen, weil sie auch mit unterlegenen sportlichen Mitteln nie aufgaben und mit Leidenschaft und Siegeswille immer einen Weg zum Ziel fanden. Die Detroit Tigers erinnern mich durch ihre Auftritte letztes und dieses Jahr als Gegenstück in der MLB stark an die Grizzlies von damals, denn auch in diesem Spiel gaben Sie nicht auf und konnten durch ein 2 RBI Double von Spencer Torkelson das Spiel im 8. Inning ausgleichen.

Der Ausgleich hatte aber nicht lange bestand, denn im unteren Inning gingen die Mariners durch ein Double von Julio Rodriguez erneut in Führung und konnten diesen knappen Vorsprung auch ins Ziel retten um die Serie auszugleichen.

Bei all der Dramatik in den ersten beiden Spielen brauchte es in Spiel 3 erstmal einen kleinen Durchschnaufer: Seattle gewann in Detroit relativ deutlich, wobei die Tigers auch hier einen 1-8 Rückstand im letzten Inning auf 4-8 einkürzen konnten und Pech hatten, dass Parker Meadows Line Drive mit Läufer auf erster Base genau im Handschuh von Josh Naylor für ein Game Ending Double Play endete.

Spiel 4 startete gut für Seattle, die in Inning 2, 4 und 5 jeweils einen Run scorten. Die Tigers ließen sich davon aber nicht abschütteln und drehten das Spiel innerhalb von zwei Innings auf 7-3, ein Vorsprung, den Sie nicht mehr hergaben. Endstand: 9-3, ein entscheidendes Spiel in Seattle war nötig.

Und dieses Spiel, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll… Detroit startete wieder mit Tarik Skubal, der eine dominante Perfomance ablieferte und zwischenzeitlich mit 7 Strikeouts in Serie einen neuen Postseason Rekord aufstellte. Seattle gelang dennoch durch ein Double (einer von zwei Hits gegen Skubal), einer Stolen Base und einem Sacrifice ein hart erkämpfter Run zur 1-0 Führung. Zum fünften Mal in Folge gingen die Tigers in Rückstand, aber wieder einmal kämpften sie sich zurück: Kerry Carpenter versetzte den T-Mobile Park mit einem seiner 4 Hits an diesem Tag in Schockstarre.

Die Luft für Seattle wurde merklich dünner. Im 7. Inning konnten die Mariners nochmal bei zwei Aus zwei Läufer auf Base bringen. An den Schlag ging ein Pinch Hitter, der sein erstes Postseaon At Bat seiner Karriere hatte: Leo Rivas tingelte 9 Jahre durch die Minor Leagues, ehe Seattle ihn im Alter von 26 das erste Mal in die Major League holte. Am Tag seines Geburtstags hatte er nun das größte At Bat seines Lebens – und lieferte ab.

Das Spiel ging in Extra-Innings und nahm hier direkt Kurs auf das Prädikat „All Time Classic“. Beide Teams leerten alles aus, was Sie noch an brauchbaren Armen finden konnten. Detroit brachte Jack Flaherty auf den Mound, der bedrohlich wackelte, aber nie stürzte. Seattle setzte mit Logan Gilbert und Luis Castillo ebenso zwei Starter als Reliever ein. Die Action auf dem Feld ähnelte einem Schwergewichtskampf in der letzten Runde, bei dem beide Parteien einen Haymaker nach dem anderen schwangen. Unzählige Male konnten beide Teams Baserunner in Scoring Position bringen, unzählige Male aber nicht ins Ziel bringen.
Was beide Teams hier defensiv unter höchstem Druck zeigten, war atemberaubend. Jeder Pitch, jeder Swing konnte das Spiel entscheiden, über insgesamt 6 Extra Innings hinweg und die Fans haben unzählige Male den Atem anhalten müssen.

Ein paar Highlights:

Eugenio Suarez wirft im 12. Inning den Runner auf Home aus:

Die Seattle Mariners schaffen es anschließend, sich aus einer Bases Loaded Situation zu winden.

Seattle hat anschließend die Chance, das Spiel zu entscheiden, aber Arozarena schlägt in ein Double Play:

Gleiche Situation im 13. Inning:

Dillon Dingler wirft im 14. Inning den Baserunner mit einem perfekten Wurf aus:

Es dauerte bis in das 15. Inning bis zur Entscheidung. Die Mariners konnten die Bases aufladen und bei einem 3-2 Count war klar, dass der nächste Pitch das Spiel entscheiden würde. Jorge Polanco beförderte den Changeup von Tommy Kahnle mit dem am härtesten geschlagenen Ball des Abends in die Lücke zwischen 1st und 2nd und die Mariners damit in die ALCS.


Meine Gedanken

  • Josh Naylor zeigt, wie man gegen einen dominanten Pitcher wie Skubal schlagen muss. Der Run zum 1-0 geht voll und ganz auf sein Konto. Anstatt zum Homerun Swing anzusetzen, foult er bei zwei Strikes zunächst einen Fastball außerhalb der Zone weg, bevor er anschließend den gleichen Fastball in die gleiche Location mit einem defensiven Swing zu einem opposite Field Double schwingt. Diese Herangehensweise würde man sich manchmal häufiger wünschen und könnte dem ein oder anderen Team auch guttun (Looking at you, Philadelphia)

  • Damit aber nicht genug. Naylor ist der zweitlangsamste Spieler der MLB und hat dennoch 30 Stolen Bases auf seinem Konto, weil er den Pitcher unglaublich gut lesen kann. So auch, als er anschließend die dritte Base stiehlt. Durch einen weiten Flyball ins Outfield kann er anschließend per Tag Up nach Hause kommen und so die Führung erzielen.

  • Tarik Skubal war zwar total dominant, die Mariners haben dennoch einen guten Job gegen ihn abgeliefert, indem Sie jedes At Bat bis zum Ende gekämpft haben. Es gab so gut wie keine 1st oder 2nd Pitch Outs, stattdessen hat Seattle viele Pitches gehen lassen und konnte mit zwei Strikes viele Foulballs schlagen. Das sorgte dafür, dass Skubal nach dem 6. Inning bei 99 Pitchs stand und ausgewechselt werden musste. Manchmal geht es nicht darum, Runs gegen den dominierenden Starter zu machen, sondern ihn einfach nur aus dem Spiel zu bringen. Gerade im Vergleich zur Serie zwischen den Dodgers und Phillies gab es hier eine ganz andere Herangehensweise, tatsächlich auch von beiden Teams.

  • Ein hoch auf die Catcher. Dillon Dingler und Cal Raleigh knieten nicht nur 15 Innings lang hinter der Homeplate, sie zeigten beide auch beeindruckende Defensive Plays. Dingler konnte im 14. Inning den Basestealer Richtung zweiter Base auswerfen, Raleigh gelang dies bereits im vierten Inning mit einem unfassbaren Wurf. Besser kann man diesen Ball nicht platzieren und genau das ist auch die einzige Chance für Crawford, den Runner zu taggen. Wenige Zentimeter weiter in irgendeine andere Richtung und diese Base ist gestohlen. Cal Raleigh ist vollkommen zurecht ein Platinum Glove Sieger.

  • Für mich ist Game 5 eines der besten Postseason Spiele, die ich bisher gesehen habe. Schon über die erste Hälfte hatte dieses Spiel dieses schwer zu greifende „Big Game Feeling“. Beide Starter waren in Topform, jeder Run musste hart erkämpft werden, was jede Action umso wichtiger erschienen ließ. Die fünf Extra Innings setzten dem ganzen dann auch noch die Krone auf, bei den Kamera Shots in das Publikum sah man immer wieder Fans, die während dieses fünf Stunden dauernden Martyriums vollkommen am Ende waren.

  • Das Spiel hätte schon früher vorbei sein können. Mariners Closer Andrés Muñoz kam für das Ende des 8. sowie das komplette 9. Inning zum Einsatz und hatte arge Probleme, seine Pitches zu kontrollieren. Von seinen 25 Pitches waren 22 Slider, aber nur wenige davon landeten dort, wo sie landen sollten. Neben Pitches die so weit von der Zone entfernt sind, dass sie für den Batter einfach durchzulassen sind, waren auch einige zu mittig und hoch. Detroit konnte trotz zweier Walks kein Kapital schlagen, aber es sah bedrohlich danach aus, als ob die Tigers dem Heimteam den KO Punch verpassen würden.

  • Jack Flaherty hatte mit ähnlichen Kontrollproblemen bei seinem Fastball zu kämpfen, als er das 13. und 14. Inning für Detroit pitchte. Raleigh und Rodriguez walkte er zunächst, bevor er gegen Polanco und Eugenio Suarez in den At Bats ebenfalls mit 2-0 und 3-1 zurückfiel. Dann setzte wohl die „Fuck it“ Attitüde ein und er begann, die Batter mit Pitches in die Mitte der Zone zu challengen – riskant, aber erfolgreich.

  • Der Mariners Bullpen könnte mehr Lefties vertragen, wenn man unbedingt das Lefty-Matchup spielen will. Im 6. Inning kam Gabe Speier rein, neben Caleb Ferguson der einzige Linkshänder bei den Mariners. Speier gab bereits in Spiel 4 den entscheidenden Homerun ab und bekam den Loss in seine Statistik geschrieben. In Spiel 5 das gleiche Spiel: Er kommt extra für Lefty Kerry Carpenter rein, der so wertvoll für AJ Hinch ist, dass er ihn nicht aus dem Spiel nehmen kann – gerade weil Seattle nach Speier nur noch Rechtshänder zur Verfügung hat und Carpenter sehr gut gegen Righties schlägt. Am Ende macht das kein Unterschied: Carpenter setzt den hohen Fastball zum Homerun über die Outfieldmauer. Gerade in Hinblick auf die Serie gegen die Blue Jays sollte das großen Alarm bei Seattle auslösen. Generell dürften sich die Blue Jays nach diesem Spiel die Hände reiben, die Mariners haben drei Starter für die nächste Serie eingesetzt um dieses Spiel zu gewinnen.

Yankees vs Blue Jays – ALDS Series Recap

#4 New York Yankees (94-68) vs. #1 Toronto Blue Jays (94-68)

ALDS1

Game 1: 1-10
Game 2: 7-13
Game 3: 9-6
Game 4: 2-5

Toronto Blue Jays advance to the ALCS

Eine Offensivexplosion der Blue Jays bringt die Kanadier verdient und deutlich in die nächste Runde. Auch wenn das Ergebnis aus Spiel 1 am Ende klar aussah, so gab es im 6. Inning die Chance für New York Spiel 1 und damit auch die Serie an sich zu reißen: Beim Stand von 0-2 kam Aaron Judge mit Bases Loaded an den Schlag und schwang bei 3-2 nach einem Splitter weit außerhalb der Strike Zone.

Die Yankees brachten anschließend den schon gegen Boston in der Krise steckenden Luke Weaver auf den Mound, der kein einziges Aus erzielen konnte und zogen mit 10-1 davon.

Die noch brutalere Niederlage folgte in Spiel 2, als die Blue Jays 7 Runs gegen Starter Max Fried erzielten und nach 5 Innings bereits mit 12-0 führten. Besonders Vladimir Guerrero Jr. hatte mit einem Grand Slam seinen Signature Moment.

Rookie Trey Yesavage legte in 5.1 Innings eine unglaubliche Performance hin und strikte 11 Yankees aus, ließ dabei keinen einzigen Hit und nur einen Walk zu. Dennoch konnten die Yankees zumindest einen kleinen moralischen Erfolg feiern und selber noch 7 Runs erzielen, was dafür sorgte, dass Toronto nochmal tief in seinen Bullpen gehen musste.

Zunächst erschien es aber so, als ob die Blue Jays kurzen Prozess machen würden. In Spiel 3 setzte es eine frühe 6-1 Führung und diese Serie schien entschieden. Die Energie entwich aus dem Stadion wie Luft aus einem löchriges Gummiboot, doch New York gab sich nicht auf und der Captain Aaron Judge glich das Spiel mit etwas Glück vom Wind, schlechter Defense und einem 3 Run Homerun aus.

Schlechte Defense daher, weil Addison Barger unmittelbar zuvor einen Popup an der dritten Base fallen ließ und den Yankees somit ein Aus und einen Baserunner schenkte. Generell erlaubte sich Toronto in diesem Spiel mehrere ungewöhnliche Fehler in der Defensive, welche Sie am Ende den frühzeitigen Seriensieg kostete. So vertändelte 2B Isiah Kiner-Falefa im ersten Inning einen einfachen Groundball zum dritten Aus, den Stanton mit einem Hit und einem RBI bestrafte.

In Spiel 4 wendete sich das Blatt jedoch und die Blue Jays spielten fehlerlos, während die Yankees die entscheidenden Fehler machten. Beim Stand von 2-1 im 7. Inning verpatzte Jazz Chisholm einen Groundball zum Inning Ending Double Play und die Blue Jays nutzen diesen Fehler gnadenlos aus, um mit 4-1 in Führung zu gehen.

Ein letztes Aufbäumen der Yankees im 8. Inning endete mit einem Bases Loaded Flyout

und so ziehen die Blue Jays überzeugend in die nächste Runde ein.

Meine Gedanken:

  • Die Statline der Starting Pitcher der Yankees in Spiel 1, 2 und 3 sieht katastrophal aus.
    Luis Gil: 2.2 IP, 4 Hits, 2 Runs
    Max Fried: 3.0 IP, 8 Hits, 7 Runs
    Carlos Rodon: 2.1 IP, 6 Hits, 6 Runs
    So gewinnt man natürlich keine Serie. In allen vier Spielen lagen die Yankees vom Start weg zurück. Während Fried und Rodon definitiv runter mussten, bleibt die Frage, ob der Pull von Gil in Spiel 1 nicht zu früh kam. Er war zwar am Anfang sehr wild und verfehlte seine Spots, dennoch waren beide Runs „nur“ Single Homeruns. Er konnte zudem die einzigen beiden Strikeouts des Yankee Pitching Staffs sammeln und schien im dritten Inning besser in das Spiel zu kommen. Seine frühe Auswechslung rief eine Kettenreaktion hervor und New Yorks Bullpen war von Anfang an in der Serie unter Druck
  • So schwach wie er die letzten Jahre in der Postseason performte, an Aaron Judge lag es dieses Mal nicht: In 7 Spielen legte er einen Batting Average von .500 auf, bei 13 Hits und einem OPS von 1.273. Dennoch wird er noch lange über sein Bases Loaded At Bat in Spiel 1 nachdenken. Ich war überrascht, fast schon schockiert dass er nach dem Splitter von Gausman geschwungen hat, nachdem er kurz zuvor einen aus der Zone fallenden Splitter über die Platte hat kommen sehen, bei dem er nicht schwang. Rückblickend war es das At Bat der Serie.

  • Ben Rice war hoffnungslos overmatched gegen Gausman und Yesavage. Seine At Bats waren nur schwer anzusehen, man musste fast schon Mitleid mit dem jungen Rookie haben. Er sah aus wie ein Schuljunge, der das erste mal bei den Erwachsenen mitspielen darf. 8 Whiffs gegen den Splitter, dabei kein einziger Foulball, ein einfaches Strikeout Opfer für die Blue Jays Starter von Spiel 1 und 2.

  • Dass Aaron Boone nach den letzten Auftritten nochmal auf Luke Weaver setzt und ihn beim Stand von 2-0 in Spiel 1 bringt, hat mich überrascht, ist aber auch ein Zeichen dafür, dass der Bullpen nicht genug hergegeben hat. Mit Ansage setzte Weaver das Spiel in den Sand, ließ drei Runs zu ohne ein Aus zu bekommen und beendete seine Postseason mit einem ERA von sage und schreibe 135.
  • Aber genug über die Yankees geredet, in erster Linie war es die starke Leistung der Blue Jays am Schlag, die diese Serie entschieden hat. Vom ersten Moment an brachte Toronto die Bälle ins Spiel und zeigte dabei überraschende Power am Schlag. 9:4 lautete die Homerun Statistik in der Serie.
  • Trey Yesavage war ein Rätsel, welches die Yankees nicht lösen konnten. Ich bin gespannt, ob er diese Dominanz auch gegen Lineups mit mehr Geduld und Zurückhaltung am Schlag beibehalten kann. 48 seiner 73 Pitches landeten am Ende außerhalb der Strikezone, die Yankees schwangen den Schläger bei 31 Pitches, 18 davon waren außerhalb der Zone. Natürlich ist gerade das auch der Sinn und Zweck eines nach unten brechenden Splitters, dennoch will ich sehen, wie er auf ein geduldigeres Lineup mit weniger Swing and Miss reagiert.

  • Daulton Varsho stellte in Spiel 2 einen Rekord ein, als er durch zwei Homeruns und zwei Doubles insgesamt vier Extra Base Hits in einem Postseason Spiel sammelte
  • Der dominanteste Mann dieser Serie trug Blau und hört auf den Namen Vladimir Guerrero Jr. Nicht nur seine Zahlen waren überragend, auch seine Leidenschaft merkte man ihm in jeder Aktion an, egal ob er sich über ein geschlagenes Sacrifice Fly freute, oder als er mit einem Superman Dive von der 2nd Base aus scorte.

Most Valuable Player: Vladimir Guerrero Jr. (TOR) – 9 Hits, 3 Homeruns, 9 RBI, .529 Batting Average, 1.609 OPS (On Base + Slugging)

Least Valuable Player: Anthony Volpe (NYY) – 1 Hit, 0.067 Batting Average, 0.067 On Base Percentage, 11 Strikeouts

Most Memorable Moment: Vlad Guerrero goes Superman


Die restlichen Serien

Die Tigers konnten etwas überraschend gegen die Mariners gewinnen und erzwingen somit ein entscheidendes Spiel 5 in Seattle. Tarik Skubal wird für Detroit auf den Mound gehen, was grundsätzlich erstmal ein gutes Zeichen ist, auch wenn Seattle alle drei Starts gegen Skubal dieses Jahr gewinnen konnte. First Pitch ist von Freitag auf Samstag um 02:08 Uhr.

Auch die Phillies verlängern ihr Schicksal um ein weiteres Spiel. Gegen den sonst so starken Yamamoto gelangen zunächst 3 Runs, ein Vorsprung der später gegen Clayton Kershaw sogar noch auf 8-1 ausgebaut werden konnte. Das Momentum für Spiel 4 ist jetzt auf der Seite der Phillies, die mit Christopher Sanchez starten, welcher die Dodgers in Spiel 1 nach Belieben dominierte. Zudem konnte Philadelphia seine High Leverage Reliever schonen, sodass ein Jhoan Duran in Spiel 4 auch für mehrere Innings zur Verfügung stehen könnte. Bei LA wird Tyler Glasnow starten, der immer noch starke und gleichzeitig vermeidlich schwächste Starter der Dodgers. First Pitch ist Heute um 00:08 Uhr

Dank 4 Runs im ersten Inning erzwingen auch die Cubs das vierte Spiel der Serie. Milwaukee kam zwar noch auf 3-4 heran und lud die Bases im 8. Inning, der entscheidende Hit sollte aber nicht mehr gelingen. Heute um 03:08 Uhr entscheidet sich, ob die Brewers in die NLCS einziehen, oder es in ein entscheidendes Spiel 5 geht.

Divisional Round Preview

Damit sind wir in der meiner Meinung nach besten Playoffrunde angekommen – den Divisional Rounds! Für den europäischen Zuschauer die letzte Runde, in der man noch vergleichbar viele Spiele Live sehen kann, bevor sich der TV Schedule in der nächsten Runde ausdünnt und fast nur noch aus Prime Time Spielen besteht. Dazu sind die Best of 5 Serien ein guter Sweet Spot zwischen der Lotterie der Wild Card und der klassischen Best of 7 Serie, sodass die ein oder andere Überraschung drin ist.

American League

#6 Detroit Tigers (87-75) vs. #2 Seattle Mariners (90-72)

Game 1: Samstag auf Sonntag, 02:38 Uhr
Game 2: Sonntag auf Montag, 02:03 Uhr
Game 3: Dienstag, 22:08 Uhr
*Game 4: Mittwoch, 21:08 Uhr
*Game 5: Freitag, 22:40 Uhr

Broadcast Crew: Adam Amin, AJ Pierzynski, Adam Wainwright mit Tom Verducci

Die Rollen der beiden Teams haben sich im Verlauf der Saison auf den Kopf gestellt – während die Tigers lange Zeit wie der sichere Kandidat für einen Top 2 Seed aussahen, mussten die Mariners um die Wild Card kämpfen. Im letzten Monat brachen die Tigers aber zusammen und die Mariners zogen an den Astros vorbei und übernahmen die Führung in der AL West. Beide Teams trafen noch nie in der Postseason aufeinander.

Sportlich halten die Mariners die Trümpfe in der Hand. Sie haben das bessere Lineup, schlagen mehr Homeruns, besitzen den besseren Pitching Staff und mit Cal Raleigh einen Superstar, der in der regulären Saison 60 Homeruns produzierte.
Trotzdem darf man die Tigers nicht abschreiben, denn mit Tarik Skubal hat Detroit den Dominator aller Klassen auf dem Mound. Skubal wird wahrscheinlich Spiel 2 und ein mögliches Spiel 5 starten, die Mariners sollten also alles daran setzen, diese Serie frühzeitig zu beenden um diesen Szenario aus dem Weg zu gehen.

Mein Tipp: Mariners in 4

#4 New York Yankees (94-68) vs. #1 Toronto Blue Jays (94-68)

Game 1: Samstag, 22:08 Uhr
Game 2: Sonntag, 22:08 Uhr
Game 3: Dienstag auf Mitwoch, 02:08 Uhr
*Game 4: Mittwoch auf Donnerstag, 01:08 Uhr
*Game 5: Freitag auf Samstag, 02:08 Uhr

Broadcast Crew: Joe Davis, John Smoltz mit Ken Rosenthal

Genau wie im anderen Matchup trafen auch diese beiden Teams noch nie in der Postseason aufeinander, wenngleich sich die Yankees und Blue Jays in der regulären Saison ein Kopf an Kopf Rennen um den #1 Seed lieferten.

Am Schlag ist dieses Matchup ein Duell der Gegensätze. Während die Yankees durch Homeruns glänzen, zeichnen sich die Blue Jays vor allem durch Kontakt und eine niedrige Strikeout Rate aus. New York hat also mehr Power, Toronto mehr Länge im Lineup. Das Kriterium Defense entscheiden die Blue Jays klar für sich, spannend wird sein, in wie fern die Blauhäher die gegnerische Defensive mit ihrer Kontaktstärke unter Druck setzen können. Schlechte Defensive hat den Yankees bereits letztes Jahr die World Series gekostet.
Im Pitching haben beide Teams Fragezeichen zu beantworten. Während sich die Rotation der Yankees in der Wild Card Runde stabilisert hat und mit Fried, Rodon und Schlittler für eine 5 Game Series gut aufgestellt ist, muss der Bullpen weiterhin beweisen, dass er die Spiele nach Hause bringen kann, schließlich wird der Starter nicht jeden Abend 8 Innings absolvieren.
Auch bei den Kanadiern wird der Puls steigen, wenn Jeff Hoffmann den Ball im 9. Inning bekommt. Dazu fehlen mehrere Starter wie Chris Bassitt oder Max Scherzer aufgrund von Verletzungen, weshalb der Plan der Blue Jays für diese Serie noch nicht ganz klar ist. Shane Bieber und Kevin Gausman werden sicher starten, dazu vielleicht Rookie Trey Yesavage. Da die Leistung in der Spitze bei einer Best of 5 Serie wichtiger ist als in der Breite, sehe ich die Yankees hier aber vorne.
Beide Teams sind nicht perfekt, aber das sollte für unterhaltsame Spiele sorgen und es würde mich wundern, wenn wir hier nicht über die volle Distanz gehen sollten.

Mein Tipp: Yankees in 5


National League

#3 Los Angeles Dodgers (93-69) vs. # 2 Philadelphia Phillies (96-66)

Game 1: Samstag auf Sonntag, 00:38 Uhr
Game 2: Montag auf Dienstag, 00:08 Uhr
Game 3: Mittwoch auf Donnerstag, 03:08 Uhr
*Game 4: Donnerstag auf Freitag, 00:08 Uhr
*Game 5: Samstag auf Sonntag, 02:08 Uhr

Broadcast Crew: Brian Anderson, Jeff Francoeur mit Lauren Shehadi

Dieses Matchup könnte man auch als vorgezogene NLCS bzw. vorgezogene World Series bezeichnen. Hier treten zwei Teams mit zahlreichen Superstars, einer hohen Payroll und großen Erwartungen aufeinander – alles andere als die World Series wäre für beide Teams bei diesem Talent eine herbe Enttäuschung.

Das Starting Pitching ist auf beiden Seiten über alle Zweifel erhaben, auch wenn die Phillies mit dem Ausfall Zach Wheelers einen empfindlichen Verlust hinnehmen mussten. Stattdessen werden mit Christopher Sanchez, Jesus Luzardo und Rangers Suarez drei Linkshänder starten. Bei den Dodgers stehen mit Ohtani, Snell und Yamamoto drei Allstar Pitcher in Bestform bereit. Entscheiden wird also der Bullpen, der bei den Dodgers schon in der Wild Card Serie der große Schwachpunkt war. In wie fern können hier umfunktionierte Starter wie Clayton Kershaw, Roki Sasaki oder Tyler Glasnow unterstützen? LA braucht lange Outings ihrer Starter, aber wie aggressiv wird man mit Ohtani umgehen, der sich nach seiner Ellenbogenoperation erst seit kurzem wieder als Starter eingefundenhat? Auch Blake Snell ist nicht bekannt dafür, tief in die Spiele zu gehen.
Die Phillies bleiben von diesen Problemen aber nicht verschont, bevor der Ball an Closer Jhoan Duran übergeben wird, gibt es auch hier Innings, die es zu überbrücken gilt.

Offensiv laufen beide Teams mit 55+ Homerun Spielern in Shohei Ohtani und Kyle Schwarber auf. Bei den Dodgers kehrt Will Smith zurück, der nach seiner Handverletzung in der Wild Card Serie aussetzen musste. Ist er wirklich fit, haben die Dodgers das bessere Lineup.

Meiner Meinung nach treffen hier die beiden Favoriten auf den Titel aufeinander und wer auch immer hier weiterkommt, wird sich die World Series holen. Seit 24 Jahren konnte kein Team mehr den Titel verteidigen, es liegt also an den Phillies, dass dies auch so bleibt.

Mein Tipp: Dodgers in 5

#4 Chicago Cubs (92-70) vs. #1 Milwaukee Brewers (97-65)

Game 1: Samstag, 20:08 Uhr
Game 2: Montag auf Dienstag, 03:08 Uhr
Game 3: Mittwoch, 23:08 Uhr
*Game 4: Donnerstag auf Freitag, 03:08 Uhr
*Game 5: Samstag, 22:38 Uhr

Broadcast Crew: Alex Faust, Ron Darling mit Lauren Jbara

Die Brewers behielten mit 97 Siegen überraschend die Oberhand in der Division, die Cubs haben jetzt die Chance auf Revanche.

Beide Teams zeichnet ihre ausgezeichnete Defensive aus, wir dürfen uns also auf einige Highlights mit dem Leder freuen. Offensiv ist ein deutlicher Unterschied in der Philosophie zu erkennen. Die Milwaukee Brewers haben eine exzellente Pitch Recognition und schaffen es, Schwünge auf Pitches außerhalb der Zone zu vermeiden. Gleichzeitig bestraft die Brew Crew jeden Pitch, der in der Mitte landet. Sie erkennen die Lücken in der gegnerischen Defensive und nutzen diese aus – die Cubs haben mit ihrer starken Defensive aber ein passendes Gegenmittel parat.
Traditionell krankt das Spiel der Brewers an der Power, was auch dieses Jahr wieder Fall ist. Zwar können alle Spieler aus dem Lineup ein OPS+ von über 100 aufweisen, aber lediglich Christian Yelich (29) und Jackson Churio (21) kann man als Homerun Threat einstufen. Ganz anders die Cubs, die sich auf die Homerun Power von Seiya Suzuki, Kyle Tucker, PCA und Michael Busch verlassen können, welche sie schon in der Wild Card eine Runde weiter gebracht hat.

Beim Pitching haben die Brewers trotz des Ausfalls von Brandon Woodruff den Vorteil auf ihrer Seite. Milwaukees Pitching Department hat wieder einmal aus einer Reihe von Cast-Offs eine schlagfertige Rotation gebildet, die von Freddy Peralta angeführt wird. Der Bullpen ist auf dem Papier etwas stärker einzuschätzen als der von den Cubs, aber Chicagos Reliever haben in der Wild Card vollends überzeugt.

Die Milwaukee Brewers haben die letzten fünf Playoffserien verloren und konnten dabei nur zwei Spiele gewinnen. Das Team legte die beste Regular Season der Franchise Geschichte hin und konnte 97 Spiele gewinnen, aber in den Playoffs setzt sich Power am Ende häufiger durch als Kontakt und die Cubs haben gegen San Diego bewiesen, dass sie Spiele nur mit Homeruns gewinnen können. Gönnen würde ich es der Brew Crew, glauben tue ich es nicht.

Mein Tipp: Cubs in 5

Kompletter TV Schedule

Heute

20:08 Uhr – Game 1 – Cubs @ Brewers
22:08 Uhr – Game 1 – Yankees @ Blue Jays
00:38 Uhr – Game 1 – Dodgers @ Phillies
02:38 Uhr – Game 1 – Tigers @ Mariners

Sonntag

22:08 Uhr – Game 2 – Yankees @ Blue Jays
02:03 Uhr – Game 2 – Tigers @ Mariners

Montag

00:08 Uhr – Game 2 – Dodgers @ Phillies
03:08 Uhr – Game 2 – Cubs @ Brewers

Dienstag

22:08 Uhr – Game 3 – Mariners @ Tigers
02:08 Uhr – Game 3 – Blue Jays @ Yankees

Mittwoch

*21:08 Uhr – Game 4 – Mariners @ Tigers
23:08 Uhr – Game 3 – Brewers @ Cubs
*01:08 Uhr – Game 4 – Blue Jays @ Yankees
03:08 Uhr – Game 3 – Phillies @ Dodgers

Donnerstag

*00:08 Uhr – Game 4 – Phillies @ Dodgers
*03:08 Uhr – Game 4 – Brewers @ Cubs

Freitag

*22:40 Uhr – Game 5 – Tigers @ Mariners
*02:08 Uhr – Game 5 – Yankees @ Blue Jays

Samstag

*22:38 Uhr – Game 5 – Cubs @ Brewers
*02:08 Uhr – Game 5 – Dodgers @ Phillies

Wild Card Roundup

#6 Detroit Tigers (87-75) vs. #3 Cleveland Guardians (88-74)

Game 1: 2-1
Game 2: 1-6
Game 3: 6-3

Tigers advance to the ALDS

Das entscheidende dritte Spiel war lange Zeit offen, ehe die Tigers im 7. Inning mehrere Runs über die Platte brachten und mit 6-1 in Führung gingen.
Die Guardians bäumten sich noch ein letztes mal auf, aber mehr als zwei Runs im 8. Inning sollten nicht mehr gelingen. Das lag vor allem an José Ramirez, der eine katastrophale Serie auf den Bases hatte. In Spiel 1 ließ er sich als tying Run auf dritter Base durch unentschlossenes Baserunning ausmachen, in Spiel 3 schlug er im vierten Inning zunächst den Ausgleich nach Hause, wurde dann aber beim Steal auf die zweite Base erwischt und killte somit die Möglichkeit für eine Rally. Und im 8. Inning brachte ein Fielding Error nach seinem Schlag zwei Runs rein, aber er sprintete nicht mit 100% zur zweiten Base, weshalb die Tigers ihn dort ausmachen konnten.

Wie auch schon letztes Jahr zeigt sich bei den Guardians, dass du nur mit Pitching nicht die World Series gewinnen kannst. Irgendwann brauchst du auch die Power im Lineup und wenn die Guardians im Winter nichts an ihrem Lineup verändern, werden wir sie nächstes Jahr wahrscheinlich wieder in der Postseason begrüßen, wo dann wieder einmal beim ersten starken Gegner Schluss sein wird.

#5 Boston Red Sox (89-73) vs. #4 New York Yankees (94-68)

Game 1: 3-1
Game 2: 3-4
Game 3: 0-4

Yankees advance to the ALDS

Die ersten beiden Spiele hatten Dramatik bis zum Schluss, dennoch war Spiel 3 für mich persönlich das Highlight der bisherigen Postseason. Das liegt hauptsächlich an Cam Schlittler, der in seinem ersten Postseason Start eine Perfomance für die Ewigkeit ablieferte. Er pitchte 8 Innings, kassierte keinen Run, holte 12 Strikeouts und ließ keinen einzigen Walk zu. Das schaffte in der Geschichte der MLB noch niemand. Das schaffte selbst Schlittler in seiner Karriere noch nie – auf keinem professionellen Level erreichte er jemals zweistellige Strikeouts in einem Spiel. Nur einmal erreichte ein Red Sox Spieler überhaupt die zweite Base. Dramatische Spiele mit vielen Wendungen haben ihren Reiz, aber einen Starter – und dann auch noch einen Rookie – derart dominieren zu sehen, hat einfach nur Spaß gemacht. 100mph Heater um Heater rauschten an den Red Sox vorbei, die an diesem Tag kein Land sahen.
Mit dem 100ten Pitch beendete er das 7. Inning unter tosendem Applaus der Yankee Fans.

Doch Aaron Boone hatte keinen Grund, ihn auszuwechseln und so betrat er unter Standing Ovations im 8. Inning erneut den Mound, wo ihm dann die spektakuläre Defense von Ryan McMahon half, das Inning und damit seinen Arbeitstag mit nur 7 Pitches zu beenden und ihn über Nacht zu einem Star zu machen.

Die Red Sox, bei denen mit Roman Anthony einer ihrer besten Spieler fehlte, werden im nächsten Jahr wieder angreifen und ein Roster zur Verfügung haben, welches um die AL East und damit um den Playoffeinzug mitspielen kann.

#5 San Diego Padres (90-72) vs. #4 Chicago Cubs (92-70)

Game 1: 1-3
Game 2: 3-0
Game 3: 1-3

Cubs advance to the NLDS

Yu Darvish und Winner Take All Games werden keine Freunde mehr in diesem Leben. Darvish musste im zweiten Inning bei Bases Loaded und 0 Aus ausgewechselt werden, fast wie durch ein Wunder gelangen den Cubs aber „nur“ zwei Runs in diesem Inning. Dieser Vorsprung reichte aber, da sowohl der Bullpen der Cubs, als auch der Bullpen der Padres wieder einmal dominierten. Chicago konnte sich zudem bei ihrer Defense bedanken, an der die Cubs ein ums andere Mal verzweifelten. Vor allem Luis Arraez dürfte Alpträume von Dansby Swanson bekommen und sein Double Play Partner Nico Hoerner rettete den Vorsprung mit einem spektakulären Catch im 7. Inning.

Kontrovers wurde es aber nochmal am Ende. Die Cubs hatten ihren Closer Daniel Palencia bereits Mitte des Spiels gebracht und setzten im 9. Inning daher auf Brad Keller, der den Leadoff Hitter Xander Bogaerts eigentlich walkte.

Keller warf anschließend noch zwei Padres Batter ab, bevor er ausgewechselt wurde. Nun weiß man natürlich nicht, ob das alles auch so mit Bogaerts als Baserunner passiert wäre, aber den Padres wurde hier die Chance auf Bases Loaded mit 0 Aus genommen. Andrew Kittredge kam rein, löschte das Feuer und sorgte für den ersten Playoff Seriensieg der Cubs seit 2017.

Vor allem die Anführer der Padres in Machado und Tatis waren in dieser Serie eine komplette Enttäuschung. San Diego steht vor einer ungewissen Zukunft, Spieler wie Machado, Bogaerts, Darvish oder Cronenworth haben millionenschwere Verträge, die nicht oder nicht mehr lange zu ihrem Leistungsniveau passen. Das Farmsystem wird regelmäßig zur Trade Deadline geplündert, was zumindest kurzfristig das Team verstärkt, langfristig aber dafür sorgt, dass immer weniger Eigengewächse nachkommen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die Padres nächstes Jahr die Playoffs verpassen werden. Das Titelfenster schließt sich so langsam.

Wild Card Review – Tag 2

#6 Detroit Tigers (87-75) vs. #3 Cleveland Guardians (88-74)

Es war klar, dass die Tigers Spiel 1 mit Tarik Skubal auf dem Mound gewinnen müssen, um in dieser Serie eine Chance zu haben und der amtierende und designierte Cy Young Gewinner lieferte ab: 7.2 Innings Pitched, 3 Hits, 14 Strikeouts bei 107 Pitches. Die Guardians schafften es im gesamten Spiel nur zweimal, einen Ball zu treffen, der in Richtung Outfield flog. Dennoch gelang den Guardians das, was sie auszeichnet: Runs durch Walks, Infield Hits, Bunts und Chaos erzwingen. So kam der Ausgleich im vierten Inning durch kühnes Baserunning und einen Chopper über Skubal hinweg zustande.

Die Tigers holten sich die Führung zurück und gingen mit dieser auch in das letzte Inning, wo Leadoff Hitter José Ramirez nach einen verunglückten Fieldingversuch der Tigers direkt auf der dritten Base landete.

Die Guardians versuchten anschließend die gleiche Variante wie schon beim Ausgleich zuvor: Ein Chopper in das Infield – dieser war allerdigs nicht von Erfolg gekrönt und Ramirez machte als Baserunner keine gute Figur, als er zwischen dritter Base und Homeplate gefangen war und somit die Comebackhoffnungen der Guardians praktisch beendete.

Dem frühen Aus ins Auge blickend, entschieden sich die Guardians für radikale Maßnahmen und brachten Chase DeLauter für Spiel 2 in ihr Lineup. DeLauter ist ein Prospect der Guardians, welches zuvor noch nie in der MLB spielte und aufgrund von Verletzungen zuletzt im Juli in den Minor Leagues auf dem Feld stand. Von zwei Monaten komplett ohne Spielpraxis zum MLB Debüt in einem Elimination Game – es gibt sicher angenehmere Debüts und tatsächlich ließ DeLauter direkt im ersten Inning einen Routine Flyball im Center Field fallen, was allerdings keine Auswirkungen auf den Score hatte.

Zu seinem ersten At Bat ließ er sich von John Denvers Country Roads begleiten und erarbeitete sich nach einem 0-2 Count noch einen Walk.

Im vierten Inning war er der entscheidende Mann, als den Tigers bei Bases Loaded und 2 Aus ein Basehit ins Outfield gelang. Geistesgegenwärtig warf DeLauter den Ball zur dritten Base, wo nach langem Review tatsächlich das dritte Aus gegeben wurde – noch bevor der Läufer von der zweiten Base die Homeplate überqueren konnte. Statt der Führung für die Tigers mit Läufern auf 2 und 3 war das Inning vorbei und es blieb beim 1-1.

Brayan Rocchio konnte das Spiel im 8. Inning mit seinem Homerun in Richtung der Guardians kippen.

Cleveland legte im selben Inning nach und zog auf 6-1 davon, dennoch war noch einmal zittern angesagt: Im 9. Inning konnten die Tigers die Bases laden und Dillon Dingler gelang ein satter Line Drive – allerdings auf den perfekt positionierten CJ Kayfus.

Detroit ließ 15 Runner auf den Bases versanden und somit geht es heute in Spiel 3. Für die Tigers wird Jack Flaherty auf den Mound gehen, der keine gute Saison hinter sich hat (4.64 ERA). Die Guardians starten mit Slade Cecconi, der ebenfalls alles andere als sattelfest ist, im September aber immerhin zwei Starts über sieben bzw. acht Innings und ohne Run absolvierte. Fraglich ist auch, ob die Guardians auf ihren Close Cade Smith zurückgreifen können, der in beiden Spielen zum Einsatz kam und gestern 31 Pitches werfen musste.

#5 Boston Red Sox (89-73) vs. #4 New York Yankees (94-68)

Genau wie in Cleveland gab es auch in New York eine meisterhafte Vorstellung durch den Starting Pitcher des Auswärtsteams: Garrett Crochet warf 117 Pitches, strikte 11 Yankees aus und dominierte das Lineup bis in das 8. Inning hin. Auf der Gegenseite hielt sich Max Fried ebenso schadlos und übergab im 7. Inning mit einer 1-0 Führung an den Bullpen, der in Person von Luke Weaver prompt den Blown Save kassierte. Masataka Yoshida brachte zwei Läufer mit einem Single nach Hause, später setzte Alex Bregman mit einem Double noch einen drauf und erhöhte auf 3-1.

Im neunten Inning leckten die Yankees aber nochmal Blut: Aroldis Chapman gab drei Hits in Folge an Goldschmidt, Judge und Bellinger ab und plötzlich waren die Bases Loaded mit 0 Aus. Die Yankees schrieben anschließend Geschichte: Noch nie hatte ein Team in der Postseason im letzten Inning Bases Loaded mit 0 Aus… und konnte keinen einzigen Run erzielen, denn Chapman legte seine beste Houdini Performance hin und beendete mit einem Flyout und zwei Strikeouts Game 1.

Nach dem Spiel gab es viel Kritik an Manager Aaron Boone, der mit Jazz Chisholm und Ben Rice zwei seiner besten Spieler aus dem Lineup genommen hatte, da er das Lefty-Lefty Matchup mit Crochet vermeiden wollte. Beide Spieler waren aber für Spiel 2 wieder im Lineup und sollten zu entscheidenden Figuren werden: Ben Rice brachte die Yankees mit einem 2 Run Homerun im 1. Inning in Führung, die Trevor Story mit einem Bases Loaded Single wieder ausglich.
Ein Fangfehler im Left Field von Jarren Durran brachte die Yankees wieder in Front.

Doch Trevor Story sorgte mit einem Homerun erneut für den Ausgleich.

Das Spiel kippte hin und her, im 7. Inning drohten die Red Sox erneut in Führung zu gehen, als Carlos Rodón die ersten beiden Batter auf Base lassen musste und die Yankees auf den Bullpen wechselten. Fernando Cruz kam in die Party, konnte zwei Aus erzwingen, aber die Red Sox luden erneut die Bases und an den Schlag kam mit Trevor Story der Mann, der sich für alle Punkte der Gäste am heutigen Abend veranwortlich zeigte. Und der traf den Fastball gut.

Was für ein Druckabfall. Im 8. Inning dann der Durchbruch für das Heimteam: Chisholm kam per Walk auf Base und bei 2 Aus und einem 3-2 Pitch konnte er frühzeitig loslaufen, was ihm die entscheidenden Zentimeter an der Homeplate zur 4-3 Führung brachte.

und mit dem letzten At Bat des Abends rutschte allen Yankees Fans das Herz doch nochmal ordentlich in die Hose.

Was für ein unfassbar spannendes Spiel, was für eine unfassbar spannende Serie. Die Yankees wankten mehrfach, aber sie fielen nicht. Heute Abend kommt es zum entscheidenden Spiel 3, mit Connelly Early und Cam Schlittler werden auf beiden Seiten Rookies den Ball in die Hand bekommen. Boston hat die High Leverage Reliever der Yankees jetzt schon zweimal gesehen, was ein Vorteil sein kann. Bei den Red Sox steht ein Fragezeichen hinter Setup Man Garrett Whitlock, der gestern 47 Pitches warf. Wenn auch das dritte Spiel so viel Dramatik beinhaltet, dann wird man sich noch in vielen Jahren von dieser Serie erzählen.

#5 San Diego Padres (90-72) vs. #4 Chicago Cubs (92-70)

Die National League Seite des Tableaus hatte nicht ganz so viel Dramatik zu bieten. Zwar waren auch hier in allen Spielen bis zum Schluss noch Wendungen möglich, aber gerade bei den Padres und Cubs ließen die Bullpens wenig anbrennen. Spiel 1 ging mit 3-1 an die Cubs, deren Reliever 4.2 Innings bestritten und dabei keinen Baserunner zuließen.
in Spiel 2 konnten die Padres früh in Führung gehen und diese dank des Bullpens ebenfalls nach Hause bringen. 5.1 Innings mussten die Reliever in Person von Adrian Morejon, Mason Miller und Robert Suarez arbeiten, ließen dabei aber auch nur einen Hit und keinen Walk zu. Besonders bei Mason Miller war es ein Genuss zuzuschauen.

104 Meilen pro Stunden exakt in die Ecke – unschlagbar dieser Pitch. Miller strikte alle 8 Batter die er zu Gesicht bekam in dieser Serie aus und den Neunten in Folge wahrscheinlich nur nicht, weil er diesen abwarf. Am Ende stand ein 3-0 Sieg und somit gibt es auch in dieser Serie ein alles entscheidendes Spiel 3, bei dem der Vorteil im Starting Pitching bei den Cubs liegt, die mit Jameson Taillon einen formstarken Starter aufbieten können. Für die Padres pitcht Yu Darvish, der in seinen Starts im September stets zwischen zwei und drei Earned Runs abgab, aber auf einen riesigen Erfahrungsschatz in der Postseason zurückgreifen kann.

#6 Cincinnati Reds (83-79) vs. #3 Los Angeles Dodgers (93-69)

Die Bühne für die Reds erwies sich wie es zu erwarten als zu groß. Gegen die Dodgers setzte es mit 5-10 und 4-8 zwei auf dem Papier klare Niederlagen. LA zeigte sich offensiv in Topform und Ohtani eröffnete das Scoring gleich im ersten At Bat des ersten Spiels mit einem Homerun gegen Hunter Greene.

Trotz der klaren Siege mussten die Dodgers aber mehrfach zittern. In Spiel 1 konnten die Reds im 8. Inning beim Stand von 5-10 mit einem Aus die Bases vollmachen, davon aber nicht mehr profitieren. Wie wenig Dave Roberts seinem Bullpen vertraut zeigte sich dann auch nochmal in Spiel 2, als Yamamoto erst nach 113 Pitches und 6.2 Innings ausgewechselt wurde.
Beim Stand von 3-2 für LA im 6. Inning lud sich Yamamoto die Bases voll mit 0 Aus, konnte sich aber aus dieser Situation schadlos befreien. Ein riskantes Manöver von Roberts, der sich im 8. Inning bestätigt gefühlt haben dürfte, als die Reds gegen die Reliever der Dodgers erneut mit 0 Aus die Bases aufladen konnten, aber nur einen Run produzierten. So endete das Spiel mit 4-8 zwar deutlich, aber Cincinnati hätte beide Spiele mit etwas Glück und einem Homerun Swing im richtigen Moment drehen können. Die Dodgers ziehen damit in die NLDS ein, wo sie auf die Philadelphia Phillies treffen werden.

TV Schedule

Heute Abend:
21:08 Uhr – Game 3 – Tigers @ Guardians
23:08 Uhr – Game 3 – Padres @ Cubs
02:08 Uhr – Game 3 – Red Sox @ Yankees

NL Wild Card Preview

#6 Cincinnati Reds (83-79) vs. #3 Los Angeles Dodgers (93-69)

Was bisher geschah: Es ist fast schon unglaublich, dass wir nach diesem Winter in der ersten Runde der Playoffs über die Dodgers sprechen. Was hat man sich in Tinseltown nicht für ein übermächtiges Roster gebaut. Vertragsverlängerung mit Teoscar Hernandez, Verpflichtungen von Roki Sasaki und Blake Snell, Tanner Scott oder Kirby Yates, Clayton Kershaw zurück, Kiké Hernández zurück, Alex Vesia zurück und die Liste geht weiter und weiter und weiter. Auf dem Papier hatten die Dodgers eines der stärksten Roster aller Zeiten und dennoch reichte es am Ende „nur“ für 93 Siege, zum dritten Mal im Folge weniger als im Vorjahr. Das liegt neben einer nicht mehr ganz so überragenden Offensive vor allem am Verletzungspech: 40 Pitcher mussten die Dodgers dieses Jahr einsetzen, mit den Spielern aus dem Lazarett hätte man fast eine zweite Mannschaft aufmachen können. Zwar liefen die Dodgers nie Gefahr die Playoffs zu verpassen, dennoch war eine größere Dominanz zu erwarten. Am Ende landete man „nur“ 3 Siege vor den Padres.

In der NL Central flogen die Cincinnati Reds die meiste Zeit der Saison unter dem Radar. Die Cubs und Brewers schrieben die Schlagzeilen und boten streckenweise hochgradig unterhaltsame Spiele, während man in Ohio stets unaufgeregt einen .500er Ball spielte. Eine 7-3 Bilanz aus den letzten 10 Spielen reichte dank der strauchelnden Mets aber, um sich von 76-76 auf 83-79 und damit auf den letzten Wild Card Platz zu arbeiten. Die Ironie dabei: 2024 waren sie die „fancy newcomer“, die den nächsten Schritt in Richtung Playoffs machen sollten. Damals enttäuschten die Reds. Dieses Jahr ist es ruhiger um die Big Red Machine geworden. Wenn man es anders ausdrücken möchte: Sie sind seriöser geworden.

Was erwartet uns: Das auf dem Papier am wenigsten spannende Matchup der ersten Runde: Der amtierende Meister gegen einen Playoff „Neuling“. Nimmt man die stark verkürzte Corona Saison 2020 raus, warten die Fans in Cincinnati seit 2013 auf Playoff Baseball im Great American Ballpark. Freuen kann man sich über den ersten Auftritt in den Playoffs von Elly de la Cruz, zudem kehrt mit Terry Francona eine Manager Legende mit Championship Erfahrung zurück in die Postseason. Auf der anderen Seite spielt mit Shohei Ohtani nicht nur der designierte MVP in dieser Serie mit, wahrscheinlich werden wir ihn auch wieder als Pitcher auf dem Mound sehen. Zurzeit wäre er für ein potentielles drittes Spiel als Starter vorgesehen.

Stärken und Schwächen: Auch wenn die Dodgers über die Saison gesehen verwundbar waren und vor allem der Bullpen große Sorgen bereitete, zeigte der Pfeil in den letzten Tagen wieder deutlich nach Oben. Mit Yamamoto, Snell und Ohtani steht ein Trio an der Spitze der Rotation, das in dieser Postseason kein Team überbieten kann. Dazu wurde Roki Sasaki wieder rechtzeitig fit, der aus dem Bullpen heraus unterstützen kann, genau wie der junge Emmet Sheehan, der in 15 Starts einen 2.82 ERA auflegen konnte. Clayton Kershaw pitchte am letzten Spieltag der Saison und ist daher erst wieder für eine potentielle Divisional Series im Roster. Im Lineup könnte Will Smith fehlen, der an einem Haarriss in der Hand laboriert. Sollte er ausfallen, fehlt den Dodgers der zweitbeste Schlagmann hinter Ohtani. Auch wenn Teoscar Hernández und Mookie Betts für ihre Verhältnisse keine gute Saison spielten, ist dieses Dodger Lineup dennoch weiterhin stark. Weit stärker jedenfalls, als das Lineup der Reds, die sich mit den Guardians um den Titel als harmloseste Offensive streiten dürfen. Elly de la Cruz ist mit 22 Homeruns der Teamleader, der Dominikaner legte aber nicht die Superstar Saison hin, die man ihm zugetraut hätte. Dahinter wird es schon sehr dünn und meine Begeisterung diesem Team beim Schlagen zuzusehen, hält sich stark in Grenzen. Da ist es immerhin von Vorteil, dass Cincinnati eine exzellente Rotation für eine Serie über drei Spiele vorweisen kann, angeführt vom 25-jährigen Hunter Greene. Sucht man nach starkem Starting Pitching, wird man also am ehesten in dieser Serie fündig. Auch der Bullpen der Reds ist solide, mit Emilio Pagán und Tony Santillan als verlässliche Optionen für das Spielende. Die Reds sollten in der Lage sein, Runs zu verhindern. Die Frage die diese Serie entscheiden wird ist aber, ob sie auch in der Lage sind, Runs zu erzielen.

Urgency Index

Cincinnati Reds: 4/10 – Der letzte Titel ist von 1990. Seitdem stehen nur fünf Playoffteilnahmen zu Buche, bei denen man lediglich zwei Spiele gewinnen konnte. Trotzdem gehen die Reds als totaler Außenseiter in die Playoffs und niemand erwartet einen tiefen Run dieser Mannschaft. Auf dem aktuellen Gerüst, allen voran der Rotation, lässt sich aber aufbauen und mit Verstärkungen in der Offensive kann dieses Team in Zukunft zu einem Contender werden.  

Los Angeles Dodgers: 1/10 – 12 der letzten 13 Jahre gewannen die Dodgers ihre Division, diese Serie wird in nächster Zeit nicht aufhören. Auch die nächsten Jahre wird LA jedes Jahr Titelfavorit bleiben.

Mein Tipp: Dodgers in 2


#5 San Diego Padres (90-72) vs. #4 Chicago Cubs (92-70)

Was bisher geschah: Die Chicago Cubs machten die große Schlagzeile in der Offseason, als man Kyle Tucker von den Houston Astros verpflichtete, der nur noch ein Jahr Restvertrag hatte. Tucker sollte ein gutes Team zu einem sehr guten Team machen, fiel aber Mitte der Saison zuerst in einen Slump und landete schließlich auf der IL, von der er erst vor wenigen Tagen wieder aktiviert wurde. Eine weitere Hiobsbotschaft war die Ellenbogenverletzung von Justin Steele, der für das Jahr ausfiel. Das Loch in der Rotation füllte Rookie Cade Horton, der sich als zuverlässigster Starter der Cubs etablierte, wenngleich er ebenfalls für die erste Playoffrunde mit einer Rippenverletzung ausfällt. Chicago spielte konstant soliden Baseball und verbesserte seinen Record im Vergleich zum Vorjahr um 9 Siege, was aufgrund der extrem starken Saison der Brewers aber nur für Platz 2 in der Division reichte.

Die San Diego Padres spielten erneut eine gute Saison und knöpften den Dodgers im August streckenweise sogar die Führung in der NL West ab. General Manager AJ Preller machte seinem Ruf als Draufgänger wieder einmal alle Ehre und tradete an der Deadline für Closer Mason Miller von den Athletics, der noch vier Jahre unter Teamkontrolle steht und mit Leodalis de Vries als #3 Prospect der MLB einen teuren Gegenwert kostete. Rookie Sensation Jackson Merrill verpasste allerdings viele Spiele verletzt und auch in der Rotation wurde aufgrund von Verletzungen und Formschwäche viel gewechselt. Am Ende erreichten die Padres relativ unaufgeregt die Wild Card Runde, den Status als Topfavorit neben den Dodgers aus dem letzten Jahr konnten Sie aber nicht halten.

Was erwartet uns: Ein Duell der beiden besten defensiven Outfielder des Planeten in Pete Crow-Armstrong und Fernando Tatis Jr könnte für einige spektakuläre Highlights sorgen. Zudem fühlt sich diese Paarung von allen Wild Card Matchups am meisten nach einem echten 50/50 Duell zweier wirklich guter Teams an. Auch wenn die Serie ausschließlich im Wrigley Field stattfinden wird, sind beide Teams für ihre treuen Fans und die Atmosphäre im Stadion bekannt, egal wer also weiterkommt: Beide Teams wären eine Bereicherung für die nächste Runde.

Stärken und Schwächen: Wie schon im Saisonverlauf angedeutet, zählt die Rotation bei beiden Teams nicht zu den Stärken. Die Cubs müssen mit Cade Horton auf ihren besten Mann verzichten, Shota Imanaga zeigte nach einem Stint auf der IL zum Abschluss der Saison schwache Leistungen und auch bei Matthew Boyd zeigt der Formpfeil eher nach Unten.

Bei den Padres hat sich überraschenderweise der 32-jährige Nick Pivetta zum Anker der Rotation entwickelt. Er ist der beste Starter in diesem Matchup, dahinter hat San Diego aber mit einigen Fragezeichen zu kämpfen. Da kommt es den Kaliforniern gelegen, dass sie mit Abstand den besten Bullpen aller Teams stellen. Egal ob Mason Miller, Adrian Morejon, Jeremiah Estrada oder Robert Suarez, die Padres haben alle Mittel um nicht nur Führungen, sondern auch ein langes Bullpen Game zu covern.

Der Vorteil im Lineup geht knapp an die Cubs, die mit 223 zu 152 deutlich mehr Homeruns aufweisen können – gleichzeitig aber auch mit vielen unbekannten Variablen zu kämpfen haben. Pete Crow Armstrong war in den letzten Wochen und Monaten trotz seiner insgesamt 31 Homeruns einer der schwächsten Hitter der Major Leagues, Kyle Tucker kommt frisch von der IL und auch Seiya Suzuki hatte trotz seiner 5 Homeruns in der letzten Saisonwoche einen katastrophalen September. Die Padres müssen ihrerseits verletzungsbedingt auf Outfielder Ramón Laureano verzichten und haben keinen Hitter mit mehr als 27 Homeruns im Lineup, trotz schwungvoller Namen wie Tatis, Machado oder Bogaerts.

Trotz dieser eher negativ anmutenden Fakten sollte man sich nicht blenden lassen, das hier sind immer noch zwei offensivstarke Teams mit wenig Löchern im Lineup.

Urgency Index

San Diego Padres: 9/10 – Die Padres konnten die World Series noch nie gewinnen und mussten in jüngerer Vergangenheit trotz großartiger Saisons dramatische Niederlagen in den Playoffs gegen die Phillies und Dodgers einstecken. Anführer Manny Machado ist mit 33 Jahren nicht mehr lange in seiner Prime, die Starting Rotation könnte in der Free Agency auseinander brechen. Der Druck ist da, um den Titel endlich nach San Diego zu holen.

Chicago Cubs: 7/10 – Die Free Agency von Kyle Tucker schwebt wie ein Damoklesschwert über diesem Team. Sollten die Cubbies ihn im Winter verlieren, haben sie zwar weiterhin einen guten Stamm, aber nicht den Superstar, der sie in die Sphären der Spitzenteams führen kann. Ein frühes Ausscheiden wäre angesichts des Hypes zu Beginn der Saison eine große Enttäuschung.

Mein Tipp: Padres in 3

AL Wild Card Preview

Die reguläre Saison ist vorbei, die Postseason ist hier. Meine Wild Card Preview beinhaltet den eigens entwickelten „Urgency Index“, der auf einer Skala von 1 (gar nicht urgent) bis 10 (extrem urgent) bewertet, wie sehr die Clubs und vor allem die Fans den Gewinn der World Series nötig haben. Dabei spielen Faktoren wie historischer Erfolg, aktuelle Situation und zukünftige Chancen auf die Meisterschaft eine Rolle. Eine Franchise ohne Championship auf dem Briefpapier mit einem Kern aus 40-Jährigen Leistungsträgern, die sich alle in ihrem letzten Karrierejahr befinden würde also eine klare 10 bekommen.

#5 Boston Red Sox (89-73) vs. #4 New York Yankees (94-68)

Was bisher geschah: Für die New York Yankees startete das Jahr alles andere als gut. Frisch von der Niederlage in der World Series kommend, gab es im Winter den ersten harten Schlag zu verkraften: Juan Soto wechselte aus der Bronx ein paar Kilometer Richtung Osten nach Queens. Kurze Zeit später platzte die nächste Bombe: Gerrit Cole musste unter das Messer und fiel für die komplette Saison 2025 aus. Davon ließen sich die Bronx Bombers aber nicht unterkriegen. Der aus Atlanta als Free Agent verpflichtete Max Fried nahm die Rolle von Cole als neuer Anker der Rotation ein und die Last von Soto wurde auf mehreren Schultern verteilt, wobei vor allem Rooke Ben Rice, Trent Grisham und der ebenfalls neu verpflichtete Cody Bellinger zu nennen sind, die als Trio 87 Homeruns schlugen. Die Yankees konnten sich zunächst eine ordentliche Führung in der Division herausspielen, aber ab Mitte der Saison strauchelte man vor allem aufgrund eines formschwachen Bullpens, der auch mit zahlreichen Deadline Acquisitions nicht vollends überzeugen konnte. Die Blue Jays übernahmen ab Juli die Führung in der Division und gaben sie bis zum letzten Spieltag nicht mehr ab, auch wenn die Yankees mit 8 Siegen am Stück zum Ende der Saison nochmal ordentlich Druck ausüben konnten.

Die Boston Red Sox gingen als Geheimfavorit in das Jahr. Aus einer 81-81 Saison kommend, besaß man ein Farmsystem mit etlichen High End Prospects, welche in der Saison mal mehr (Roman Anthony) und mal weniger (Kristian Campbell) einschlugen. Zusätzlich verstärkte man sich mit Free Agent Alex Bregman und konnte Lefty Garrett Crochet von den White Sox verpflichten, der mit einem ERA von 2.59 einer der dominantesten Starter des Jahres war. Durch Bregmans Verpflichtung kam es aber auch zu Querelen mit Rafael Devers, der sich zunächst weigerte, seine Position für Bregman aufzugeben und schlussendlich zu den San Francisco Giants getradet wurde. Die Red Sox standen zu diesem Zeitpunkt bei .500 und hatten laut Fangraphs eine Playoff Wahrscheinlichkeit von 31%. Mit einer 10 Spiele andauernden Siegesserie vor dem AllStar Break und dem gleichzeitigen Niedergang der Tampa Bay Rays spielten sich die Red Sox aber in einer solide Ausgangsposition, die sie den Rest des Jahres nicht mehr verspielen sollten.

Was erwartet uns: Eine der traditionsreichsten Rivalitäten in der MLB bekommt eine neue Auflage. Unvergessen sind die Duelle Anfang des Jahrtausends, von Aaron Boones (aktueller Manager der Yankees) Walk Off Homerun in Spiel 7 der ALCS bis zum 0-3 Comeback der Red Sox ein Jahr später. Die Rollen sind mittlerweile vertauscht, die Yankees warten seit 16 Jahren auf einen Titel, während die Red Sox mit 2004, 2007, 2013 und 2018 das erfolgreichste Team des aktuellen Jahrtausends sind. Zuletzt traf man 2021 in der Postseason aufeinander, damals noch im alten Wild Card Format. Das Alles oder Nichts Spiel konnten die Red Sox mit 6-2 für sich entscheiden, in der ALCS war dann gegen die Astros Schluss.

Stärken und Schwächen: Den Spitznamen „Bronx Bombers“ haben die Yankees nicht umsonst. New York schlug die meisten Homeruns in der Saison, neben Aaron Judges 53 taten sich aber auch andere Namen hervor. Catcher Austin Wells (21), Jazz Chisholm (31), Anthony Volpe (19), Trent Grisham (34), Ben Rice (28), Cody Bellinger (29) und natürlich der alte Veteran Giancarlo Stanton (24) können ein Spiel jederzeit mit einem Swing entscheiden. Mit Carlos Rodon und Max Fried steht zudem ein starker 1-2 Punch in der Rotation. Fragezeichen hingegen gibt es weiterhin beim Bullpen. Das Trio Clay Holmes, Tommy Kahnle und Luke Weaver welches die Yankees letztes Jahr durch die Postseason trug ist entweder bei anderen Teams unter Vertrag (Mets bzw. Tigers), oder kommt nicht an die Leistung aus dem Vorjahr heran. Camilo Doval und Devin Williams haben sich nicht als Verstärkung herausgestellt. Closen wird wahrscheinlich der von den Pirates an der Deadline verpflichtete David Bednar. Bei eigener Führung ist für Yankee Fans auf jeden Fall zittern angesagt.

Das verhält sich bei den Red Sox genau umgekehrt. Der ewige Aroldis Chapman spielt mit 37 seine wahrscheinlich beste Profisaison und übertrifft weiterhin regelmäßig die 100mph Grenze. Kein Closer war dieses Jahr besser als er. Mit Garrett Whitlock gibt es einen dominanten Setup Man vor ihm. Die Rotation hinter Garrett Crochet hat allerdings einige Fragezeichen. Brayan Bello hat ein Breakout Jahr hinter sich und Lucas Giolito hat nach Jahren der Frustration seine Qualität wiedergefunden, aber beides sind keine Starter, die ein Playoff Lineup dominieren. Die Offensive kann nicht mit den Yankees mithalten und ist mitunter streaky. Beide Teams sind zudem nicht für ihre gute Defense bekannt.

Urgency-Index

New York Yankees: 6/10 – die letzte Meisterschaft ist für Yankee-Verhältnisse Lichtjahre entfernt, Stanton, Judge und Cole sind relativ alt, zudem muss Judge für seine Legacy noch nachweisen, dass er die Yankees auch in der Postseason anführen kann. Die Finalniederlage aus dem letzten Jahr ist zudem noch schmerzhaft in Erinnerung. Trotzdem – es sind immer noch die Yankees und nur wenige Leute werden ihnen nachtrauern, sollten sie frühzeitig die Segel streichen

Boston Red Sox: 1/10 – Mit 4 World Series Trophäen in den letzten 21 Jahren ist man fast schon erfolgsverwöhnt, auch wenn mit besserem Management noch mehr Titel möglich gewesen wären. Warum ich aber glaube, dass Boston diesen Titel wirklich nicht braucht: Das Farmsystem ist so geladen, dass die Red Sox auch so in den nächsten 4-5 Jahren problemlos um den Titel mitspielen sollten, wenn man sich nicht ganz blöd anstellt.

Mein Tipp: Yankees in 3.

#6 Detroit Tigers (87-75) vs. #3 Cleveland Guardians (88-74)

Was bisher geschah: Nachdem die Tigers letztes Jahr eine erste Duftnote setzen konnten und die Astros in der Wild Card eliminierten, für die sie sich zuvor durch einen Endspurt qualifizieren konnten, gingen sie dieses Jahr als Favorit in der AL Central ins Rennen. Der junge Kern sollte sich weiterentwickeln und zudem durch weitere Talente verstärkt werden. Das funktionierte nur zum Teil, mit Jackson Jobe musste das vielversprechendste Pitching Talent frühzeitig unter das Messer und fiel somit für die komplette Saison aus. Spieler wie Catcher Dillon Dingler oder Spencer Torkelson konnten sich dennoch etablieren und das offensivschwache Lineup der Tigers verstärken. Somit führte man im Juli die AL Central mit 14 Siegen vor den Royals, Twins und Guardians an und alles deutete auf einen entspannten Divisiontitel hin, ehe eine Durststrecke von 8 Niederlagen im September, gepaart mit einer unvergleichlichen Siegesserie der Guardians doch noch dafür sorgte, dass die Tigers vom Thron gestoßen wurden. Und damit ist mehr oder weniger auch schon die Geschichte der Guardians erzählt. Das Team unterscheidet sich in seinen Stärken und Schwächen eigentlich nicht vom letztjährigen Team, welches die ALCS erreichen konnte. Aufregung gab es während der Saison, als AllStar Closer Emmanuel Clase wegen Ermittlungen zu Wettmanipulation für den Rest des Jahres gesperrt wurde. Die Saison schien erledigt, doch im September verwandelten sich plötzlich alle Starter in Cleveland zu Prime Randy Johnson und Cleveland konnte trotz der dürftigen Offensive einfach nicht mehr verlieren. Das Resultat ist der sechste Divisiontitel in den letzten 10 Jahren und ein First Round Matchup mit den Tigers, auf die man in den letzten zwei Wochen der regulären Saison 6 mal traf und davon 5 Spiele gewinnen konnte.

Was erwartet uns: Ein Duell für Pitchingliebhaber und Taktikfüchse. Die beiden Manager AJ Hinch und Stephen Vogt haben letztes Jahr in den Playoffs gezeigt, dass sie zu den besten im Geschäft gehören wenn es darum geht, Matchups im Bullpen auszunutzen. Ein Offensivfeuerwerk können wir nicht erwarten, umso entscheidender wird jeder einzelne Homerun am Ende sein. Beide Teams trafen bereits letztes Jahr in der ALDS aufeinander, damals konnten sich die Guardians in Spiel 5 gegen Tarik Skubal durchsetzen.

Stärken und Schwächen: Beide Teams zeichnen sich nicht durch ihre Offensive aus. Während die Guardians wie schon letztes Jahr mit einem extrem schwachen Lineup auflaufen werden, bei dem José Ramirez der einzige wirkliche Topspieler ist, gibt es bei den Tigers zwar etwas mehr Power zu beobachten, dafür allerdings auch mehr Strikeouts. Kein Spieler in der American League strikte häufiger aus, als Tigers Starspieler Riley Greene (36 Homeruns bei 201 Strikeouts). Dementsprechend liegt der Fokus auf dem Pitching Staff: Die Tigers können in Game 1 mit Tarik Skubal den wahrscheinlich besten Starting Pitcher aller Postseason Teams stellen. Dahinter hingegen wird es für Detroit in der Rotation äußerst dünn. Das kann in einer 3 Game Series in der Wild Card reichen, spätestens bei längeren Serien entwickelt sich das aber zu einem Problem. Der Bullpen ist solide, hat aber keinen wirklichen herausragenden Arm, der mit Strikeouts die Kohlen aus dem Feuer holt.

Die Guardians können keinen Pitcher der Klasse Skubal stellen, haben dafür aber eine bestechende Form ihrer Starter, welche den niedrigsten ERA in der MLB seit Ende August haben. Mit Cade Smith steht zudem ein Shutdown Reliever bereit, den die Tigers so nicht vorweisen können. Die Guardians haben zudem bewiesen, dass sie die Power Bats der Tigers im direkten Duell gut eindämmen können.

Urgency-Index

Cleveland Guardians: 7/10 – der letzte Titelgewinn liegt 77 Jahre zurück. In der Zwischenzeit gab es viele niederschmetternde Niederlagen. Dieses Team steht auf fragilen Säulen und wird hauptsächlich von seinem Pitching getragen. Die Frage ist, wie lange noch? Ich sehe die Guardians nicht als Favorit für die Playoffs in den nächsten Jahren – das hier könnte erstmal die letzte Chance auf ein Titel sein. Die Guardians sind meiner Meinung nach aber mit den Reds das schwächste Team in der Postseason. Hier wird bei einem frühen Aus keiner von einer Enttäuschung sprechen.

Detroit Tigers: 4/10 – über 40 Jahre ist der letzte Titel der Tigers her. Das ist eine lange Durststrecke, aber ich glaube, dass die Tigers mit den vielen starken jungen Talenten in den nächsten Jahren eine noch bessere Chance haben werden, die World Series zu gewinnen, als jetzt. Das Titelfenster öffnet sich für die Tigers erst.

Mein Tipp: Guardians in 3.

Die letzte Woche der Regular Season

Nur noch eine Woche verbleibt in der regulären Saison! Wir sind also im Botton 9th Inning des Jahres und das Playoffrennen ist nochmal richtig spannend geworden.

Die Blue Jays führen die Division weiterhin an, aber die Yankees haben zuletzt Boden gutgemacht und haben noch alle Chancen auf den Divisionsieg. Währen die Yankees mit den Orioles und White Sox ein relativ einfaches Restprogramm haben, müssen die Blue Jays noch in eine 3 Game Series gegen die Red Sox. Obwohl Toronto mit 89-66 die beste Bilanz der American League hat, sind sie noch nicht für die Playoffs qualifiziert – das zeigt sehr gut, wie unglaublich ausgeglichen die American League dieses Jahr ist.

In der AL Central deutet sich der größte September-Collapse aller Zeiten, bzw. gleichzeitig eine der unglaublichsten Aufholjagden in der Geschichte an.

Grund dafür sind die Cleveland Guardians. Das Pitching war schon letztes Jahr ihr Steckenpferd, aber was sie im September bisher abliefern, ist nochmal besser. Um nicht zu sagen: Überragend

Am 4. September waren die Guardians 11 Spiele hinter den Tigers. 16 Tage später ist es nur noch ein einziges Spiel. Die Guardians sind in der Zwischenzeit 15-1 gegangen, während Detroit auf einmal eiskalt geworden ist (2-8 in den letzten 10).

Beide Teams haben sich bereits vor kurzem getroffen, morgen kommt es erneut zum Aufeinandertreffen in einer 3 Game Series, die über diese Division entscheiden wird.

Vor 11 Tagen hatten die Tigers eine Chance auf den Divisiontitel von 99.9%. Jetzt sind es nur noch ca. 63%

Auch in der AL West gab es eine dramatische Wendung: Die Mariners spielten sich in einen September-Flow, während die Leistung der Astros nachließ. Beide Teams trafen in den letzten Tagen in einer 3 Game Series aufeinander. Die Mariners konnten die ersten beiden Spiele gewinnen, aber mit einem Sieg im dritten Spiel hätten die Astros in der Tabelle zumindest wieder gleichziehen können.

Beim Spielstand von 6-4 für die Mariners im 9. Inning unten, mit Läufern auf 1 und 2 hatten die Astros die Chance, das Spiel und die Saison zu drehen – doch Victor Robles hatte etwas dagegen:

Seattle ist nun in bester Ausgangsposition, allerdings müssen sie am Ende der Saison noch drei Spiele gegen die LA Dodgers bestreiten.

Das Playoff Picture ist somit komplett offen.

Die Guardians und Astros teilen sich zurzeit den letzten Wild Card Spot, aber auch die Red Sox, Tigers und Mariners können innerhalb kürzester Zeit noch ganz aus den Playoffs fliegen. Selbst die Blue Jays und Yankees sind noch nicht qualifiziert.


In der National League ist die Situation ein wenig entspannter – zumindest für die Phillies, die von einem Collapse der Mets profitierten und souverän die Division gewonnen haben.

Auch die Brewers konnten ihre Divisionführung verteidigen, die Cubs sind über die Wild Card für die Playoffs qualifiziert.

In der NL West hatten die Dodgers vor kurzen eine ziemliche Schwächephase, man verlor Serien gegen die Pirates, Diamondbacks und Orioles. Gleichzeitig konnten die Padres aber nicht davon profitieren, da sie ebenfalls Serien gegen die Twins, Orioles und Mariners verloren. Somit gehen die Dodgers mit hoher Wahrscheinlichkeit als Divisionsieger in die Playoffs, müssen dort aber als schwächstes erstplatziertes Team dennoch in der Wild Card Runde ran.

Jetzt könnte man denken, dass in der National League die Luft raus ist – aber das ist weit gefehlt, denn das Rennen um den letzten Wild Card Platz ist nochmal richtig heiß geworden.

Das liegt an zwei Dingen – einerseits an den New York Mets, die seit dem Start des Augusts eine Bilanz von 18-28 aufweisen und sich somit nicht nur aus dem Rennen um die Division verabscheidet haben, sondern auch Gefahr laufen, die Wild Card zu verpassen, andererseits an den Reds und vor allem Diamondbacks. Arizona hat an der Deadline verkauft, niemand hat damit gerechnet, dass sie dieses Jahr um die Playoffs mitspielen würden. Ein Spurt von 27-19 seit August hat sie aber über .500 geführt und jetzt schnuppern sie doch nochmal an der Postseason. Der Weg dorthin wird aber hart: In den letzten beiden Serien der Saison geht es gegen die Dodgers und Padres. Sollten sie sich qualifizieren, wird es in den Playoffs direkt wieder gegen die Dogers gehen.
Die Reds haben mit den Pirates und Brewers ebenfalls ein schweres Restprogramm.
Mit den Cubs, Marlins und einem Spiel gegen die Nationals wird es aber auch für die Mets nicht gerade einfach, gerade wenn man ihre aktuelle Form betrachtet.
Die Giants waren bis zuletzt ebenfalls in der Verlosung, nach 5 Niederlagen aus 6 Spielen gegen die Dodgers wird es aber wohl nichts mit der Postseason, auch wenn sie mit den Cardinals und Rockies das einfachste Restprogramm haben.

Weitere Schlagzeilen:

  • Mike Trout schlägt seinen Karriere Homerun Nr. 400. Der Fan der seinen Ball gefangen hat, gibt ihn an Trout zurück, unter der Bedingung, dass sie nach dem Spiel gemeinsam eine Runde Werfen, was Trout dann auch macht.
  • Cal Raleigh wird mit Homerun Nummer 57 zum All Time Single Season Franchise Rekordhalter.
  • In seinem ersten Jahr bei den Mets schlägt Juan Soto Homerun Nummer 42 – sein persönliches Career High.
  • Clayton Kershaw kündigt sein Karriereende zum Ende der Saison an. Mit einem Ausscheiden der Dodgers aus den Playoffs endet als auch seine Karriere

Letzter Spieltag ist Sonntag, der 28.09.2025. Die Postseason startet dann mit der Wild Card Round zwei Tage später am 30.09. mit drei Quadrupleheadern in Folge.

Nolan McLeans Debüt für die Mets

Bild: D. Benjamin Miller

Gestern hat bei den Mets ein Pitching Prospect sein Debüt gegeben und ich hab mir das ganze live angeschaut. Vielleicht sehen wir ihn ja in der Postseason wieder?

Das Prospect

Nolan McLean, 24 Jahre, Rechtshänder.

Auf dem College (Oklahoma State) war er zunächst ein Two Way Athlete und hat neben Baseball auch Football gespielt. Sein Talent für Baseball war dann aber irgendwann nicht mehr zu übersehen, sodass er sich komplett auf Baseball konzentrierte. Auch hier war er zunächst ein Two Way Player und spielte sowohl als 3rd Baseman, als auch als Pitcher. Die Orioles drafteten ihn 2022 in der dritten Runde als Pitcher, er ging aber zurück ans College und wurde ein Jahr später von den Mets erneut in der dritten Runde gedrafted, dieses Mal mit dem Versprechen, ihn als Two Way Player zu entwickeln. In den Minor Leagues zeigte sich sein Talent, den Ball beim Pitch mit unheimlich hoher Rotationsrate zu werfen, sodass recht schnell klar war, dass sein Weg in die Major League nur über die Position des Pitchers führt. Seit diesem Jahr konzentriert er sich exklusiv auf das Pitchen.

Sein Fastball liegt bei ca 95mph, dazu hat er einen unglaublich starken Sweeper/Slider, einen Curveball, Cutter, Sinker und Changeup wie das Movement Profile von Baseball Savant zeigt.

Die Ausgangssituation

Der Umstieg auf das reine Pitchen hat McLean gut getan, war er 2024 noch kein Top 100 Prospect, konnte er dieses Jahr in allen Rankings in die Höhe schießen. McLean startete die Saison in AA, erreichte dann AAA, wo er in 16 Spielen ein 2.78 ERA auflegte.
Die New York Mets haben zuletzt 14 der letzten 16 Spiele verloren und stecken in einer handfesten Krise. Die Führung in der Division ist weg und jetzt droht auch der Verlust der Wild Card.
Ein Hauptgrund: Die schwache Pitching Rotation, die zurzeit geplagt ist von Formschwäche und Verletzungen. Keiner der Pitcher schafft es, Länge zu geben und regelmäßig müssen die Mets ab dem 5. Inning oder früher den Bullpen strapazieren.

Der Gegner

Die Seattle Mariners (68-56), die seit der Trade Deadline im Aufwind sind und das erste Spiel der Serie gegen die Mets mit 11-9 nach 3-6 Rückstand gewinnen konnten. Auf dem Mound: Bryan Woo, ein Pitcher, der die Gegner in der Zone attackiert und kaum Walks erlaubt.

Die Performance

Mit Randy Arozarena konnte McLean gleich den Leadoff Hitter mit drei Slidern ausstriken – ein Vorbote dafür, dass er heute sein besten Stuff abrufen können würde.

Außer einem Walk zu Cal Raleigh konnte er sich in den ersten beiden Innings schadlos halten.
Das dritte Inning fing dann nicht so gut an. Er hatte Probleme mit der Kontrolle und musste die ersten beiden Batter per Walk auf Base lassen. Das Lineup rollte wieder an den Start und Randy Arozarena kam an den Schlag, den er diesesmal mit zwei aufeinanderfolgenden Sinkern ausstriken konnte. Cal Raleigh konnte einen Pitch knapp unterhalb der Knie ins Outfield befördern, doch sein Single brachte keine Runs nach Hause. Mit Bases Loaded und 1 Aus kam Julio Rodriguez an den Schlag, der aber in ein Inning Ending Double Play schlug.
Die folgenden Innings waren wieder bedeutend ruhiger. Nach einem Strikeout gegen Julio Rodriguez im fünften Inning war nach 91 Pitches Schluss. Ein perfekt geworfener Sinker an die Außenkante, einer der besten seiner vielen starken Pitches an diesem Tag.

Ein beeindruckendes Debüt, welches unheimlich Spaß gemacht hat. Er hat jetzt schon ein wahnsinnig gutes Gefühl für seine Breaking Balls und wenn man sieht, wie wenig Erfahrung er als Starting Pitcher hat, haben die Mets hier ein extrem spannendes Talent in ihren Reihen. Die wilde Phase im dritten Inning sei ihm als Rookie erlaubt.

Final Line: 5.1 IP | Win | 2 Hits | 0 Runs | 8 Strikeouts | 4 Walks

Das Highlight

Das Double Play im dritten Inning war nicht nur irgendein Double Play, es war ein Comebacker zu McLean, der den Ball behind the back fieldete und zur Zwei warf.

Das Spiel

Auch Bryan Woo hatte sein A-Game mitgebracht. Lediglich im dritten Inning musste er ein RBI Double von Francisco Lindor hinnehmen. Lindor ist wirklich der Puls dieser Mannschaft, wenn er geht, gehen alle anderen mit. Mit dieser 1:0 Führung war McLean dann auch in Line für den Sieg. Soto und Alonso konnten den Vorsprung im 7. Inning gegen die Mariners Reliever auf 3:0 ausbauen. Die Mets setzten auf Gregory Soto als Ablösung für McLean, bevor Edwin Diaz einen 6-Out Save über zwei Innings komplettierte, dabei aber noch einen Solo Homerun gegen Eugenio Suarez abgeben musste. Endstand: 3:1, ein dringend benötiger Sieg für die kriselnden Mets und ein perfektes Debüt für Nolan McLean, der vielleicht wieder etwas Leben in die Bude in Flushing bringt.