Eindrücke vom Opening Weekend

In der Preview habe ich mich recht positiv über die Athletics ausgedrückt. Zumindest in der ersten Serie der Saison gegen die Mariners haben die A’s auch gezeigt, weshalb. Die beiden neuen Starter Luis Severino und Jeffrey Springs pitchten jeweils über 6 Innings, ließen dabei beide 3 Hits und keinen einzigen Run zu. In der Offensive machte zudem Tyler Soderstrom von sich reden, der gleich 3 Homeruns schlug. Das ist bereits ein Drittel seines kompletten Outputs aus dem letzten Jahr in 61 Spielen. Die Serie gegen die Mariners endete in einem 2-2 Split.

Über wen ich mich definitiv nicht positiv geäußert habe, sind die Chicago White Sox. Als Dankeschön sorgte man beim Home Opener mit einem 8-1 gegen die Angels für den zweithöchsten Sieg des Opening Days. Starter Sean Burke hatte zuvor erst überhaupt 19 Innings in der Major League geworfen, die wenigsten eines Opening Day Starters seit Fernando Valenzuela 1981. Das hielt ihn aber nicht davon ab, über 6 Innings nur 3 Hits und keinen einzigen Run abzugeben. Nach zwei knappen Niederlagen in den weiteren Spielen gegen die Angels, legten die White Sox gestern Nacht noch einen drauf: Gegen die Twins gab es einen 9-0 Sieg, Starter Martin Perez pitchte 6 Innings und ließ keinen einzigen Hit zu. Chicago steht damit bei 2-2, was zwei Siege mehr sind, als die Twins, die nach einer katastrophalen Opening Series gegen die Cardinals jetzt bei 0-4 stehen.

Die Tampa Bay Rays bestritten ihr erstes Spiel im „neuen“ Stadion. Die Atmospäre und der Kamerawinkel aus dem Centerfield auf die Homeplate ist gewöhnungsbedürftig. Über die Außenmikrofone hat man ein paarmal „nette“ Kommentare der Fans gehört. („Martini? That is my favorite drink!“ bevor Rockies Right Fielder Nick Martini an die Platte trat). In Erinnerung bleiben wird das Spiel aber vor allem aufgrund Kameron Misner, der als Pinch Hitter im neunten Inning an den Schlag kam und mit seinem ersten Karriere Homerun das Spiel beendete.

Weiteres aus Florida: Die Miami Marlins haben die Serie gegen die Pirates mit 3-1 gewonnen. Dabei wurden alle drei Siege durch Walkoffs erzielt: Zweimal per Hit, einmal konnte der siegbringende Run nach einem Wild Pitch die Homeplate überqueren. Die Pirates ließen es stellenweise an fundamentalen Dingen in der Defensive vermissen und der Bullpen war alles andere als zuverlässig. Der „Wasted Starts von Paul Skenes“ Counter ist damit bei 1.

Die Diamondbacks und Cubs verwöhnten uns mit viel Drama. Höhepunkt war das 8. Inning im letzten Spiel der Serie. Chicago ging mit einer komfortablen 6-2 Führung in das Inning, welche die Schlangen mit sage und schreibe 5 Runs in ein 7-6 umwandeln konnten. Aber damit war das Inning noch nicht vorbei: Die Bank der DBacks war leer, also ließ Manager Torey Lovullo seinen Reliever Ryne Nelson schlagen – und der holte sich in der ersten Plate Appearance seiner Karriere tatsächlich einen Hit und einen RBI und wurde später auch noch selbst nach Hause geschlagen. Nach 8 Runs im Inning gelang den Cubs schließlich das erlösende dritte Aus, das Spiel war dann allerdings schon entschieden.
Am Tag zuvor beglückte uns übrigens Pete Crow-Armstrong mit diesem spektakulären Outfield Assist:

In der Season Preview bemängelte ich das Starting Pitching der Washington Nationals, welches im Vergleich zum Talentlevel im Feld abfällt. Das ließ MacKenzie Gore am Opening Day nicht auf sich sitzen und warf gegen die Philadelphia Phillies sensationelle 6 Innings mit 13(!) Strikeouts und nur einem einzigen Hit. Gebracht hat es leider nichts: Der Bullpen gab im restlichen Spiel noch 7 Runs ab und die Nationals verloren mit 3-7.

Positive Nachrichten bezüglich ihres besten Starters gibt es auch aus Texas zu berichten: Jacob deGrom zeigte in seinem ersten Start der Saison, dass er das Zeug hat, um diese Rotation anzuführen. Mit 73 Pitches in 5 Innings wurde er zwar noch in Watte gepackt, nur zwei Hits und kein Run bei 6 Strikeouts sind aber positive Zeichen für die Ansprüche der Rangers.

Die Schlagzeilen dominierten am Wochenende vor allem die New York Yankees. Nicht nur, weil sie mit 15 Homeruns in der ersten Serie der Saison die Brewers vernichteten (4-2, 20-9, 12-3) und dabei im zweiten Spiel drei Homeruns mit den ersten drei Pitches des Spiels schlugen, sondern vor allem weil manche Spieler sogenannte „Torpedo Bats“ benutzten. Das sind Schläger, die in Form eher einem Bowling Pin ähneln und einen veränderten Sweetspot haben. Der dickste Teil des Schlägers ist weiter unten, was dafür sorgt, dass manche Spieler häufiger den Ball mit dem Barrel des Schlägers treffen und somit härteren Kontakt herstellen. Die Bats sind nach dieser Leistung in aller Munde und bahnen sich über kurz oder lang wahrscheinlich auch den Weg in andere Teams. Sie sind übrigens zu 100% legal.

Die Atlanta Braves haben derweil einen richtigen Horrorstart hinter sich. Die Opening Series gegen die San Diego Padres ging mit 0-4 verloren, als nächstes darf man zu den LA Dodgers reisen, wo drei weitere Niederlagen und damit ein 0-7 Start drohen. Aber damit noch nicht genug, Left Fielder und Neuzugang Jurickson Profar ist bei einem Dopingtest positiv aufgefallen und wird somit für die nächsten 80 Spiele und die Postseason gesperrt.

Einen ähnlich desaströsen Start hat Rafael Devers hingelegt. Nach der Verpflichtung von Alex Bregman und der viel diskutierten „Versetzung“ von dritter Base auf Designated Hitter wartet Devers weiter auf seinen ersten Hit der Saison. Die Statline des Grauens: 18 Plate Appearances, 12 Strikeouts, 2 Walks. Autsch.

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